Die Geisterstadt Pyramiden in Spitzbergen – Lost Place
Die Geisterstadt Pyramiden in Spitzbergen – Lost Place
Das hier auf der Inselgruppe von Svalbard und Jan Mayen nicht viele Menschen leben ist ja bereits bekannt. Selbst Longyearbyen auf Spitzbergen ist mit max. 2000 Einwohnern eher ein kleines Dorf. Wer aber noch weniger Menschen in einer Stadt erleben möchte, der ist hier genau richtig. Die Geisterstadt Pyramiden in Spitzbergen liegt ca. bei 79° Nord. Dort wohnen zwischen 0 – 40 Menschen im Moment. Das kommt auf die Jahreszeit an. Bei meinem Besuch im November 2018 waren es knapp 15 Menschen.
Geschichte der Kohleförderung – Die Geisterstadt Pyramiden in Spitzbergen
Pyramiden war eine russischen Stadt auf Spitzbergen. Ihren Namen erlangte sie durch den pyramidenförmigen Berg, an dessen Fuße die Stadt errichtet wurde. Sie wurde gegründet, um hier Kohle zu fördern und dann nach Russland zu verbringen.
Über Jahre hinweg war die Förderung lukrativ. Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion konnte sich die Stadt nur durch staatliche Subventionen am Leben erhalten. Dann gab Russland die Stadt auf und holte alle Einwohner und Bergarbeiter zurück. Von 1996 – 2007 war somit niemand in der Stadt. Erst danach schickte man wieder Menschen zurück, die die Zerstörung und Plünderung der Stadt bewahren sollten. Denn Touren hier hin, gab es schon.
Jetzt wird ein Gebäude saniert und es wird in ein Hotel umgebaut. Tagestouristen, die ankommen, werden herum geführt und können sich vor der Abreise noch im Restaurant/Bar stärken, Souvenirs kaufen und Post verschicken. Die Touren hier in der Stadt werden aber von russischen Guides durchgeführt. So war unser Guide von der Grumant Artic Travel Company. Dort kann man auch das Hotel buchen.
Ein Rundgang – Die Geisterstadt Pyramiden in Spitzbergen
Wie bereits erwähnt wurde, ist der Hauptgrund für die Errichtung der Stadt die Förderung von Kohle gewesen. Und das ist hier natürlich allgegenwärtig, da die Kohle aus dem Berg gefördert wurde, durch die Stadt mittels Loren und Förderbändern in Richtung Hafen gebracht.
Dort wurden sie dann auf Schiffe verladen und nach Russland oder zu sonstigen Abnehmern verschifft.
Aber auch der Rest der Stadt ist sehr interessant. Aufgrund der Polarnacht zu meiner Reisezeit im November, konnten wir natürlich nicht ganz so viel sehen. Denn lange hell war es nicht und so musste man sich schon ein wenig beeilen. Leider. Ich muss mal im Sommer wieder kommen, denn die Stadt ist wirklich interessant.
Neben dem Bergwerk gibt es natürlich noch andere Berufsfelder hier oben. Schließlich muss alles am laufen gehalten werden. So braucht man alles mögliche an handwerklichen Berufen hier oben. Und die brauchen Platz und Gebäude.
Die Geisterstadt Pyramiden in Spitzbergen hatte für seine Einwohner sehr viel zu bieten. Neben dem hier dreimal höheren Gehalt bot die Stadt alles, was ein Mensch zur Erholung braucht. Ob ein Sportzentrum, ein Kulturhaus oder eine Kantine für alle. Hier in Pyramiden wurde der Bevölkerung alles geboten. In der sonstigen Einsamkeit ist das auch notwendig.
Das Kulturhaus – Die Geisterstadt Pyramiden in Spitzbergen
Zu einer Stadt gehört natürlich auch ein Kino. Natürlich gab es hier nur einen Saal, aber für eine derartige Kleinstadt ist das schon erstaunlich und genauso wichtig für die sozialen Kontakte.
Aber man muss auch Beschäftigung bieten. Denn ein Besuch einer anderen Stadt war hier kaum machbar. Vor allem nicht zur damaligen Zeit.
Ein Blick vom Rand der Siedlung, denn da steht das Kulturhaus, ist auch sehr interessant.
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Wie man sehen kann, hatte ich bei meinem Besuch kein gutes Wetter. Es schneite fast durchgehend und die Wolken hangen sehr tief. Gute Fotos waren eigentlich kaum machbar.
Die Sporthalle – Die Geisterstadt Pyramiden in Spitzbergen
Wer viel arbeitet, der muss fit bleiben. Also was gibt es da besseres als eine Sporthalle. Ob Handball, Fußball oder Basketball, Ballsportarten wurden hier genau so gespielt, wie hier sicherlich auch andere Sportarten Einzug fanden.
Interessant war, dass bei meinem Besuch noch die alten Bälle auf dem Boden lagen.
Alte Kantine – Die Geisterstadt Pyramiden in Spitzbergen
Gerade hier sieht man, dass die Stadt wirklich sehr schnell verlassen worden ist. Denn hier liegt noch alles, was man damals in einer Großküche gebraucht hatte. Und die Pflanzen waren auch noch von damals. Durch die Kälte hier oben in der Geisterstadt Pyramiden wirkt es so, als wäre die Stadt erst vor ein paar Monaten verlassen worden.
Aber auch ein Blick in die Küche zeigt den Besuchern, was ich damit meine, dass die Stadt schnell verlassen wurde. Denn normal baut man alles in Ruhe ab und nimmt gerade das mit, was teuer und nutzbar ist. Nicht so hier.
Es ist ein sehr interessanter Einblick in die Kantine. Ob nun der Speisesaal, die Küche oder der Vorratsraum. Es ist ein surrealer Anblick, wie eigentlich auch der gesamte Rest in der Geisterstadt Pyramiden.
Man könnte meinen, dass man mit einem Besen, Farbe und Storm/Heizung hier alles sofort wieder genutzt werden könnte.
Das Hotel – Die Geisterstadt Pyramiden in Spitzbergen
Das Hotel ist das einzige Gebäude hier in Pyramiden, welches mit Strom und einer Heizung versorgt wird. Für die paar Menschen, die hier oben leben, langt das auch. Die meisten sind Saisonarbeiter, Bauarbeiter, die das Hotel sanieren und für Touristen herrichten.
Mittlerweile sind die Zimmer buchbar und sehen auch sehr gut und gemütlich aus. Man muss sich nur um den Transport hier hin selber kümmern oder ab einer gewissen Reisezeit auch als komplette Tour. (-> HIER )
Für Touristen gibt es hier ein Postamt samt Souvenirgeschäft. Beides in einem. Hier kann man ein paar Dinge erwerben, die typisch touristisch sind, aber auch einmalig aus der Geisterstadt Pyramiden, wie z.B. Kohle aus der Mine.
Postkarten können hier direkt beschrieben und verschickt werden.
Wichtig hier in Pyramiden:
Hinweis
Akzeptiert wird hier überall nur Bargeld (NOK, € oder $)
Neben an gibt es noch eine kleines Restaurant für alle. Das Tulpan. Hier kann man es sich nach der Arbeit gut gehen lassen und auch als Touristen ist es erlaubt sich etwas zu trinken oder zu Essen zu bestellen. So hab ich hier mein erstes, richtiges russisches Bier getrunken. Wenn man schon in einer russischen Stadt in der Arktis ist.
Anreise nach Pyramiden – Die Geisterstadt Pyramiden in Spitzbergen
Für Touristen gibt es nicht ganz so viele Möglichkeiten nach Pyramiden zu kommen. Am schnellsten und einfachsten kommt man von Longyearbyen mit dem Schiff nach Pyramiden. Das ganze geht natürlich nur als geführte Tour. Wie bei jeder anderen Aktivität muss ein Guide anwesend sein. Und auch während der Fahrt sieht man schon verdammt viel von Spitzbergen.
Ein Bericht über die Tour mit Henningsen Transport & Guiding habe ich auch im Blog. Diesen findet ihr HIER.
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