21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Teil 2
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Þingvellir
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Teil 2 – Die Fortsetzung des Roadtrip Artikel. Im ersten Teil ging es um die Quarantäne in den Black Beach Suites, die Südküste mit ihren Sehenswürdigkeiten und einen Teil des Aufenthalts in Laugarvatn. Wir waren im wunderschönen Þingvellir Nationalpark stehen geblieben und da fangen wir jetzt auch mit diesem Artikel direkt wieder an. Also ging es von den Cave People weiter in den Nationalpark.
Wir fuhren in Richtung Parkplatz P5 im Thnigvellir Nationalpark. Von dort aus kann man in alle Richtungen gehen, er liegt somit sehr zentral. Also stellten wir den Mietwagen auf den leeren Parkplatz, zahlten die Parkplatzgebühren und wanderten erstmal in Richtung Öxarárfoss. Diesen habe ich bisher immer ausgelassen und das war definitiv ein Fehler. Denn es ist schon ein sehr schöner Anblick, wie hier das klare kalte Wasser an Kante herabfällt und dann den Fluss bildet der letztendlich im Þingvallavatn, dem großen See im Nationalpark, mündet.
Der Spaziergang hier im Park an einem der Spaltenränder ist sehr interessant. Wenn man bedenkt, dass sich hier die beiden Kontinentalplatten, die nordamerikanische und eurasische, voneinander entfernen. Und das ganze 2cm jedes Jahr. Island wächst also immer weiter, auch wenn das eher langsam geschieht.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Das Althing
Hier befindet sich auch das Alþingi – das Althing. Das alte isländische Parlament.
Das Althing (isl. Alþingi) ist das Parlament Islands. Es folgt seit 1991 dem Einkammersystem. Das Althing geht bis ins Jahr 930 zurück und ist damit nach dem färöischen Løgting, dessen Ursprünge in das Jahr 900 zurückreichen, das zweitälteste bestehende Parlament der Welt bzw. das älteste eines unabhängigen Staats. Als die älteste durchgehend existierende Volksvertretung gilt hingegen der bis 979 zurückverfolgbare Tynwald der Isle of Man.
Quelle: wikipedia
Durch die anhaltende seismische Aktivität auf der Halbinsel Reykjanes, die immer mal wieder Erdbeben bis zu einer Stärke von 5,0 hervorrief, wurde hier während unseres Aufenthalts vor herabstürzenden Felsbrocken gewarnt. Diese Beben spürte man nämlich auch bis hierher. zumindest sagte man uns das. Wir hatten davon aber bis zu diesem Zeitpunkt nichts gemerkt.
Der Nationalpark war an diesem Tag fast menschenleer. Nur ein paar vereinzelte andere Touristen hatten wir hier in dem riesigen Park getroffen. Nach den tagelang anhaltenden Regenfällen hatten wir bei unserem Besuch etwas Glück. Die Wolken verzogen sich zwar nicht, aber es war trocken und die Sichtweite erhöhte sich ein wenig. So konnten wir von der Touristeninformation über den gesamten Nationalpark blicken.
Die gesamte Anlage der Touristeninformation war unter der Woche geschlossen und nur am Wochenende geöffnet. Wir hatten uns dann dazu entschlossen, wieder zurück zum Auto zu laufen und so die Runde hier durch den Þingvellir Nationalpark zu beenden. Zeit kann man hier auf jeden Fall sehr gut verbringen. Es gibt viel zu sehen, vor allem für Geologieinteressierte. Denn wo sieht man mal zwei Kontinentalplatten auseinander driften?
Die Silfra Spalte liegt auch hier im Nationalpark. Man kommt aber als Spaziergänger nur an den Rand der Spalte und sieht nicht das, was man als Taucher oder Schnorchler sehen würde. Wie klar das Wasser aber ist, davon kann man sich auch so überzeugen. Falls man also nicht gewillt ist in das 2 Grad kalte Wasser zu steigen, dann muss man sich nunmal damit zufrieden geben.
Wenn man aber die “richtige” Spalte sehen und sich hautnah von der Klarheit des Wassers überzeugen möchte, dann bleibt einem nichts anders übrig, als in den Neopren- oder Trockenanzug zu steigen und sich 45min lang treiben zu lassen. Das Ganze aber mit einem Wahnsinnsausblick unter Wasser.
Und so sieht es aus, wenn man eine Tour bucht und in der Silfra Spalte schnorcheln oder tauchen geht.
Unsere Erfahrung mit einer Tour in Pandemiezeit könnt ihr HIER detailliert nachlesen. Mit vielen Eindrücken und tollen Bildern habt ihr vielleicht eine Anregung eine ähnliche Tour zu buchen.
Was ich generell bei einem Roadtrip hier empfehlen kann ist, packt einen Gaskocher ein. Wir konnten so immer und überall eine Tasse Tee genießen oder haben auch mal etwas Warmes zu essen gehabt. Klar war das zum Teil gezwungenermaßen die einzige Alternative, da aufgrund der Pandemie die meisten Geschäfte und Restaurants geschlossen hatten. Da man aber so lange im Auto unterwegs ist, ist ein heißer Tee/Kaffee oder ein Kakao einfach eine Wohltat.
Und wenn man sich hinsetzt und beim Essen den Blick in der Natur schweifen lässt, dann schmeckt sogar eine einfache Fertigsuppe.
Nach gut 4 Stunden die wir im Nationalpark verbracht haben, führte uns nun der Weg ein wenig weiter östlich. Hier entlang des Golden Circle liegen noch zwei weitere absolute Highlights auf der Route.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Geysir Strokkur
Gute 45min vom Nationalpark entfernt liegt ein großes Geothermalgebiet. Hier brodelt die Erde überall. Es gibt blubbernde Schlammbecken, mini Geysire und dann den hier in Island sehr bekannten Geysir Strokkur. Dieser speit alle 15min eine große Wasserfontäne in die Luft.
Es ist egal, zu welcher Tageszeit dieser Stop eingeplant wird. Solange die Aktivität da ist, wird dieser Geysir heißes Wasser in die Luft sprühen. Und es ist schon ein tolles Schauspiel, welches es hier zu sehen gibt.
Nach dem wir hier in Ruhe das Blubbern, Gluckern und Speien der heißen Quellen auf uns haben wirken lassen, machten wir uns weiter auf den Weg. Denn leider hatte auch hier das gesamte Zentrum inkl. des Hotels vom Geysir geschlossen und nur wenige Autos waren zu dieser Zeit hier überhaupt unterwegs. Als wir das Gelände verließen, kamen uns die ersten anderen Menschen entgegen.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Gullfoss
Nach weiteren 9min Fahrt waren wir an einem wirklich imposanten Wasserfall, dem Gullfoss. Dieser Wasserfall fällt zwei Stufen hinab, führt unglaublich viel Wasser und bietet somit einen wahnsinnigen Anblick. Warum wir Touristen diesen Wasserfall überhaupt noch erleben dürfen, dazu gibt es eine kleine Saga. Ob diese Geschichte wirklich so stattgefunden hat, kann man nicht mit Sicherheit sagen.
Was man aber sagen kann, der Gullfoss ist immer noch für alle da und steht unter Naturschutz.
Dass es diesen Wasserfall noch gibt, ist dem Einsatz von Sigríður Tómasdóttir vom nahegelegenen Hof Brattholt zu verdanken, die um 1920 gegen den Bau eines Elektrizitätswerks am Wasserfall anging. Eine englische Gesellschaft hatte den Wasserfall gepachtet, um einen Staudamm zu errichten und Elektrizität zu erzeugen. Nach jahrelangem Rechtsstreit mit Hilfe des Rechtsanwalts und späteren Präsidenten von Island Sveinn Björnsson, als alle Anstrengungen hoffnungslos erschienen und Sigríður mit dem Freitod in den Fluten drohte, konnte der Vertrag schließlich aufgrund einer zu spät gezahlten Pacht aufgelöst werden und ging schließlich zurück an den isländischen Staat. Daran erinnert eine Hinweistafel aus Stein in der Nähe des Wasserfalles.[2]
Quelle: wikipedia
Ein Projekt von 1977, das 2444 Gigawattstunden pro Jahr Strom hätte liefern sollen und drei Viertel der Wassermenge abgezweigt hätte, wurde ebenfalls abgelehnt.
Der Wasserfall gehört nach wie vor dem isländischen Staat und steht seit 1979 unter Naturschutz.[3]
Leider war der Weg bis zum Rand der ersten Fallstufe gesperrt. Gerade jetzt, in der Zeit wo niemand hier ist, hätte es ein wunderbares Bild gegeben. Somit fuhren wir bei leichtem Schneefall die Runde für den Tag zu Ende und machten uns auf zum 32min entfernten Hraunalaug.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Hraunalaug
Was gibt es schöneres, als nach einem langen Tag eben diesen in einem Hotpot ausklingen zu lassen. Das taten wir dann auch. Die Strecke lässt sich mit maps.google super finden. Vor Ort findet man einen großen Parkplatz und die Anleitung des Landbesitzers. Dieser gibt gewisse Regeln vor, z.B. kein Campen, und bittet darum, das Kleingeld für die Nutzung in die dafür vorgesehene Box zu werfen, wenn niemand am Parkplatz steht und die 1000ISK Gebühr einsammelt.
Und ich muss sagen, für die Pflege des Hotpot sind die umgerechnet ca. 7€ auch wirklich nicht zu viel. Und wie erwähnt, die heiße Quelle befindet sich auf Privatbesitz.
Einen ausführlichen Artikel findet ihr bei uns im Blog. (-> einfach HIER klicken).
Den Abend haben wir dann bei uns im Tiny House ausklingen lassen. Denn wie dort im Bericht erwähnt, hatte jedes Ferienhaus einen Gasgrill.
Und so gab es frischen isländischen Lachs mit Grillgemüse und Grillkäse aus dem Supermarkt in Laugarvatn. Wenn kein Restaurant geöffnet hat, dann kocht oder in unserem Fall grillt, man sich das gute Essen selbst.
Für den Grill lag alles im Haus bereit. Das Besteck, sowie die Gasflasche. Man musste sich also um nichts kümmern.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Snæfellsnes
Nach ein paar Tagen mit vielen neuen und aufgefrischten Eindrücken verließen wir die Gegend um Laugarvatn und machten uns auf, die Halbinsel Snæfellsnes zu erkunden. Wir hatten unsere Unterkunft, ein Gästehaus auf einer Farm im Norden der Halbinsel, und erreichten diese gegen frühen Abend. Da wir die einzigen Gäste hier in dem Sudur-Bár Guesthouse waren, haben wir statt dem gebuchten Doppelzimmer eins der beiden Studio-Apartments bekommen. Und das bot einen tollen Blick auf die Bergkette von Snæfellsnes und auch auf den Kirkjufell.
Die nächsten 4 Tage hieß es für uns also Snæfellsnes. Wir haben uns entschieden an dem einen Tag den nördlichen Teil und an dem anderen Tag den südlichen Teil der Halbinsel zu besuchen. Und damit man es sich auch bildlich vorstellen kann, habe ich das ganze mal skizziert.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Nördlicher Teil
Einen Tag für den gesamten nördlichen Teil der kleinen Halbinsel? Ja, weil es absolut entspannter ist und man einfach mal halten kann, wo man möchte. So fuhren wir zuerst mal durch Grundarfjörður und machten uns einen Eindruck von der kleinen Stadt, die einen der berühmtesten Berge des Landes als Nachbarn hat.
Denn von der Stadt, egal wo man sich befindet, hat man einen Blick auf den Kirkjufell. Dieser ist durch seine Form berühmt geworden und bietet ein ganz hervorragendes Fotomotiv. Von der Stadt aus wirkt er aber wie ein ganz normaler Berg am Meer.
Erst wenn man raus aus der Stadt fährt und sein Auto auf dem neugebauten Parkplatz abstellt, dann sieht man erst, warum so viele Menschen hierher pilgern. Und zusammen mit dem Kirkjufellfoss ergibt das ganze ein wirklich tolles Fotomotiv.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Kirkjufell und Kirkjufellsfoss
Und da erstrahlte der Kirkjufell und der Wasserfall. Und was hatten wir ein Glück mit dem Wetter. Die Sonne lachte über der Halbinsel und so war auch die Temperatur sehr angenehm. Wir konnten uns die Wasserfälle und auch den Berg aus verschiedenen Winkeln angucken und auch entspannt bei schönem Licht fotografieren. Denn auch hier waren keine Menschen unterwegs. Das kann ich direkt für alle Tage auf der Halbinsel sagen. Wir haben fast nie andere Menschen gesehen.
Da wir gerade beim Kirkjufell sind, springe ich ein wenig in den Abend. Denn wir hatten auch das Glück hier oben Nordlichter zu sehen und daher gibt es hier jetzt ein paar Nordlichtfotos.
Das Wetter wechselte ständig hier oben und gerade Nachts hatten wir immer wieder dichte Wolkenbänder, was wirklich schade war. Aber wir haben trotzdem an allen 4 Nächten Nordlichter gesehen und das hier war die Ausbeute an diesem Abend, wo wir auch zum Kirkjufell gefahren ist. Gut, wenn die Unterkunft nur 10min entfernt liegt.
Wir machten uns dann nach einem längeren Halt wieder auf den Weg. Wartete doch noch ein wenig mehr auf uns. Denn der nächste geplante Halt war die Ortschaft Olafsvík.
Dort wartete ein Wasserfall auf uns. Einer von so vielen, die es hier auf der Insel zu sehen gibt. Aber alleine die Fahrt an der Küste entlang ist schon atemberaubend schön. Die Straße schlängelt sich entlang der Küste und so hat man einen wundervollen Ausblick.
Das Wetter macht das Ganze dann noch ein wenig interessanter. Es zogen immer wieder Wolken auf und so veränderte sich das Licht durchgehend. Der Wind war nicht so stark, wie das die letzten Tage immer mal wieder der Fall war. Das machte den Ausflug auch angenehmer für uns.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Bæjarfoss
Oberhalb der Stadt Ólafsvík liegt der Wasserfall. Man kann hier sehr einfach mit dem Auto ranfahren und dann noch ein paar Meter laufen, um den schönen Wasserfall zu Gesicht zu bekommen bzw. aus einem schönen Winkel zu fotografieren.
Die Städte hier auf der Halbinsel sind weniger touristisch, als man es im Süden gewohnt war. Hier lebt man mit Masse vom Fischfang und anderem inländischen Gewerbe. Aber auch hier gibt es natürlich Gästehäuser und Apartments.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Snæfellsjökull-Nationalpark
Kurz hinter der Stadt Ólafsvík fängt der Snæfellsjökull-Nationalpark an und damit ein sehr großes Gebiet um den Snæfellsjökull. Um eine Verwechslung zu vermeiden, wird hier der gesamte Vulkan Snæfellsjökull genannt, denn eigentlich wäre damit ja nur der Gletscher gemeint. Da es aber den Namen Snæfell mehrfach gibt, beließ man es bei Snæfellsjökull. Und dieser ist schon bekannt genug. Denn wer kennt die Reise zum Mittelpunkt der Erde von Jules Verne.
Die Reise zum Mittelpunkt der Erde (Voyage au centre de la terre) ist einer der bekanntesten Romane des französischen Schriftstellers Jules Verne. Das Buch wurde erstmals 1864 von dem Verleger Pierre-Jules Hetzel unter dem französischen Titel Voyage au centre de la terre veröffentlicht. Die erste deutschsprachige Ausgabe erschien 1873 unter dem Titel Reise nach dem Mittelpunkt der Erde.
Quelle: wikipedia
Wir blieben aber auf der Erde und reisten nicht ins Innere.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Skarðsvík Beach und Öndverðarnesviti
Nach den ganzen rauen Felsen, Felsformationen und Steilwänden an der Küste erwartet man eigentlich keinen Sandstrand. Aber wenn man Útnesvegur Road 574 folgt und nach dem kleinen Radiomast der nächsten Abbiegung nach rechts folgt, dann kommt man zu diesem sehr schönen Strandabschnitt. Im März ist das vielleicht nicht so einladend, aber wenn man im Sommer hier oben ist, dann kann man sicher mal den ein oder anderen Sonnenstrahl hier entspannt einfangen. Ob man hier schwimmen kann, das weiß ich leider nicht mehr, aber ich meine es wird oben am Parkplatz davor gewarnt. Also maximal die Füße ins Wasser halten. Dann ging es weiter.
Nach diesem doch unerwartet schönen Strand fuhren wir zu einem Leuchtturm im Nordwesten der Halbinsel. Den Öndverðarnesviti selber muss man nicht unbedingt besuchen, aber alleine die Fahrt durch das riesige Lavafeld, dass der Vulkan hier hinterlassen hatte und das jetzt mit Moos, Flechten und sonstigem Kraut bewachsen ist, wirkt mit der Bergkette im Hintergrund einfach wunderschön.
Wer hier bis ans Meer geht, der wird ein ganz komisches Geräusch wahrnehmen. Den das Meer prescht immer durch diese Öffnung und zieht dann die runden Steine, die sich dort gesammelt haben, hin und her. Das Grollen der Steine, wie es sich hier anhört, ist super interessant und ändert eine Tonlage, je nach Wellenstärke.
Wir machten uns dann wieder auf den Rückweg zu unserer Unterkunft, denn wir haben uns an allen Haltepunkten sehr viel Zeit gelassen, sind dort ein wenig herumspaziert und haben einfach die Gegend und Ruhe genossen und so etwas die Zeit aus den Augen verloren.
Und bei diesen Anblicken kann man auch nur kurz Pause machen und das Ganze ein wenig auf sich wirken lassen. Hier kann man auch sehr gut wandern gehen, so würde man sicher die Gegend noch intensiver wahrnehmen, als wir das erlebt haben. Die Wanderwege sind gut ausgeschildert und auch hier im eigentlichen Nichts gibt es Hinweise auf Höhlen usw.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Sonnenuntergang und Nordlichter in Snæfellsnes
Von unserem Studio Apartment aus hat man einen wundervollen Blick auf die Küste mit dem Kirkjfell. Und wenn dabei die Sonne noch untergeht, dann wirkt die Landschaft noch schöner. Anfang März zieht sich der Sonnenuntergang doch deutlich länger hin und dann hofft man im Winter auf das, was sich nur Nachts zeigen kann. Nordlichter.
Wir hatten, wie ja schon erwähnt, an jedem Abend hier Nordlichter gesehen. Aber meist nicht lange und nicht so deutlich, wie im Süden von Island. Hier hatten die Wolken einfach was gegen eine gute Sichtung. Aber das Lichterspiel war trotzdem immer wieder schön. Immer andere Formen, andere Farben und mit den Wolken ein Katz und Mausspiel. Trotzdem haben wir doch eher Glück als Pech gehabt. Man musste nur ein wenig Geduld beweisen und sich mit einem heißen Tee gegen die Kälte wappnen.
Also, auch wenn es nach Wolken aussieht, immer mal wieder einen Blick in den Himmel werfen und die Kamera griffbereit stellen. Es kann sich lohnen.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Südlicher Teil
Nach dem nördlichen Teil fuhren wir am nächsten Tag nun in den Süden. Dafür mussten wir Road 54 nehmen, die einmal über die Bergkette führt und die an diesem Tag komplett wolkenverhangen war. Dazu kam, dass es ein wenig hier oben geschneit hatte und so die Straßen etwas glatt waren. Aber wir hatten ja eh Zeit, Verkehr herrschte hier auf den Straßen auch nicht wirklich und so kamen wir entspannt in Búðir an und hatten direkt unseren ersten Fotostop.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Die schwarze Kirche von Búðir
Die schwarze Kirche von Búðir ist für viele ein beliebtes Fotomotiv. Und aufgrund der schönen Kontraste kann man das auch gut nachvollziehen. Auf dem Bild kann man auch die wolkenverhangene Halbinsel gut erkennen. Durch die Wolken links im Bild sind wir gekommen.
Dafür boten die am Boden kriechenden Wolken an der Bergkette der Küste doch ein tolles Bild ab. Wir hatten echt Glück, dass der Bereich um Búðir komplett wolkenfrei blieb. Somit hatten wir hier ein wenig Zeit verbracht, denn durch die dicken Wolken zu fahren, machte nicht wirklich viel Sinn.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Arnastapi
Der nächste Halt für uns war der Fischerort Arnastapi. Hier gibt es vor allem wahnsinnig schöne Felsformationen an der Küste zu bestaunen. Und wenn man ein Fan der fliegenden Tierwelt ist, dann bietet gerade dieser Küstenabschnitt hervorragende Verhältnisse. In jeder Spalte sitzen Paare der unterschiedlichsten Vogelarten und bereiten sich auf die Brutsaison vor.
Dazu kommt noch die imposante Bárðar Statue, die direkt an der Küste steht. Dazu steht im Internet:
Bárður Snæfellsás entstammt einem königlichen Riesengeschlecht (Thurse) und ist der Sohn des Eismeerkönigs Dumbr. Er heiratet die Tochter des Königs Dofri, gleichfalls aus dem Riesengeschlecht und zuzüglich dessen Ziehvater, und wandert nach Island aus. Er lässt sich dort auf Snæfellsnes nieder, zeugt ein Kind (Tochter) und verlässt später den Hof, um am Gletscher des Snæfellsjökull zu leben. Dort kommt er den Menschen zu Hilfe, die durch Trolle und Riesen belästigt werden. Ein weiterer Handlungsstrang ist die Geschichte von Bárðrs Tochter Helga, die auf einer Eisscholle nach Grönland gelangt und dort auf Miðfjarðar-Skeggi (ein direkter Nachkomme der ersten Siedler aus dem Landnamabok) trifft, mit dem sie Sex hat, und durch diesen heim nach Island gebracht wird. Sie kehrt zurück zu ihrem noch auf dem Hof in Snæfellsnes wohnhaften Vater. Da Miðfjarðar-Skeggi bereits verheiratet ist, führt Helga fürderhin ein bindungsloses Leben, bestehend aus weiten Wanderungen und aus dem Kampieren in Höhlen. Der Gests saga Teil handelt von dem Sohn Bárðrs, Gestr, den er mit der Tochter von Miðfjarðar-Skeggi gezeugt hatte.
Quelle: wikipedia
Mehr ist hier leider nicht los. Man hat das Gefühl, dass der kleine Ort wie ausgestorben ist. Kein Auto, kein Mensch ist hier unterwegs. Die Restaurants, Cafés und Touristeninformation sind alle geschlossen. So machten wir uns, nach einem kurzen Abstecher auf den Berg, wieder auf den Weg entlang der Südküste nach Westen.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Sönghellir Cave
Anna hatte mal etwas von einer Klanghöhle gelesen und daher machten wir uns auf mit dem RAV4 4×4 den Snæfellsjökull zu erklimmen. Naja ok, zumindest ein wenig. Denn wir mussten die F570 entlang und hier gilt vorsichtig zu sein, es geht ins Hochland, zumindest versicherungstechnisch. Denn nur 4×4 dürfen die F Roads befahren. Für den RAV4 war es kein Problem, dennoch hat man den Regen, der hier die letzten Wochen gefallen ist, auf der Straße gemerkt. Denn auch der 4×4 musste ganz schön arbeiten.
Von der 574 bis zur Höhle sind es ca 2,1km. Dann ist die Strecke auch für alle weiteren Autos gesperrt. Also konnten wir noch gut bis zur Höhle fahren. Hier hing ein eine schöne Wolkendecke an der Flanke des Snæfellsjökull. Die Höhle war aber schnell ausfindig gemacht. Die Sönghellir ist nur durch einen schmalen Eingang betretbar. Und wer sich jetzt mit seinem Echo beschäftigen möchte, der kann hier seine Stimme testen.
Persönlich fanden wir die Gegend viel interessanter als die Sönghellir. Nachdem hier dann alles erkundet war, machten wir uns wieder zurück zur Südküste der Halbinsel.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Lóndrangar
Wenn Island eins zu bieten hat, dann sind das interessante Felsformationen. So auch hier der Lóndrangar, der mit seinen zwei Spitzen je bis zu 75m und 61m in den Himmel ragt und absolut unnatürlich an dieser Position wirkt. Im Sommer kann man auch von Arnastapi bis zum Lóndrangar wandern und so die imposante, raue Küste besonders intensiv erleben.
Die Entstehung dieser Felsformation beruht auf Erosion, denn hier stand einmal ein riesiger vulkanischer Krater der nach und nach der Natur weichen musste. Nur die beiden Basaltsäulen blieben stehen. Dafür haben wir jetzt ein tolles Fotomotiv an der isländischen Küste. Leider spielte das Wetter an diesem Tag hier absolut nicht mit und daher ging es weiter. Denn Wind und Wolken wurden stärker.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Salthús
Im Südwesten der Insel befindet sich ein altes Salthús. Hier befindet es auch das Gestastofa Visitor Center und, so wie ich das sehe, ein altes Feriencamp. Zumindest schienen die Gebäude und die angrenzende Fläche mit einer Art TrimDichPfad für uns so. Gefunden habe ich im Nachgang darüber aber leider nichts.
Das Gestastofa Visitor Center hatte, wie alles hier, leider an diesem Tag geschlossen. Aber dankenderweise waren die Toiletten geöffnet. Diese werden auch regelmäßig gereinigt. Das Center hat auch nur am Wochenende geöffnet.
Das Salthús zeigt einen Einblick in die Lebensweise der damaligen Bewohner und bietet viele Informationen. Spiel- und Malzeug liegen hier auch bereit und jeder der hierher kommt, der kann sich hier mit Bildern verewigen. Vor dem Gebäude befinden sich noch ein paar Spielgeräte, die natürlich auch direkt von uns in Beschlag genommen worden sind.
Wir spazierten am Rand der Halbinsel Snæfellsnes ein wenig umher und konnten so auch einen schönen Blick von der westlichen Seite auf den Lóndrangar genießen. Und wie man sieht, das Wetter wurde einfach nicht besser.
21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Djúpalónssandur und Saxhóll
Jetzt hatten wir den südlichen Teil fast komplett besucht. Eigentlich war noch ein Besuch der Vatnshellir geplant, dort kann man in einen Lavatunnel absteigen, aber leider war auch hier alles geschlossen. So fuhren wir noch zum Djúpalónssandur. Ein Strand mit der dazugehörigen Küste damals dafür sorgte, dass der ein oder andere Fischtrawler hier versankt und die Überreste der Schiffe hier am Strand liegen. Und dort auch liegen bleiben sollen.
Der Strand ist immer ein Besuch wert, aber nach Stunden von Wind und immer mal wieder Regen hatten wir endgültig keine Lust mehr und beließen es mit einem Blick von Oben auf den Strand.
Dann führte der Weg eigentlich zurück zur Unterkunft, aber wie es immer so ist in Island, plötzlich taucht etwas auf, was man vorher nicht geplant hatte. So besuchten wir noch kurz den Vulkan Saxhóll. Der Krater ist 100m hoch und kann ganz einfach über eine Metalltreppe erklommen werden. Somit ist das ausnahmsweise ein alter Vulkankrater, der nicht stundenlanges wandern erfordert.
Lohnen tut sich das bei jedem Wetter. Gerade da man es ohne großartigen Aufwand erleben kann und das Ganze, wie fast alles hier in Island, kostenfrei zu erleben ist. Man steht am Rande eines Vulkankraters, kann in den alten Schlot hintergucken und hat einen tollen Blick über den westlichen Teil des Snæfellsjökull-Nationalpark. Und man sah, dass wir uns endlich auf dem Heimweg machen sollten.
Die dicke Wolkendecke besagte nichts Gutes voraus und daher machten wir uns auf den Weg in Richtung Studio Apartment. Die Fahrt entlang der nördlichen Küste war wiedermal sehr schön und so konnten wir noch das ein oder andere neue Foto machen.
Und wir hatten endlich wieder ein wenig Sonne. Nach einem ganzen Tag voller Wolken, Wind und Regen war das ein Traum.
In unserer Unterkunft angekommen zeigte sich noch ein wunderbarer Halo. Der vorletzte Tag hier ging also zu langsam mit einem ganz tollen Sonnenuntergang zu Ende.
Halo (Singular der Halo; Plural Halos oder Halonen) ist ein Sammelbegriff für Lichteffekte der atmosphärischen Optik, die durch Reflexion und Brechung von Licht an Eiskristallen entstehen.
Quelle: wikipedia
Je nach Größe und Orientierung der Eiskristalle sowie dem Winkel, unter dem Licht auf die Kristalle trifft, entstehen an verschiedenen Stellen des Himmels teils weißliche, teils farbige Kreise, Bögen, Säulen oder Lichtflecken.
Fortsetzung folgt — 21 Tage Island Roadtrip – Island von seiner schönsten Seite – Teil 3 — hier folgt der Aufenthalt in Reykjavik und Reykjanes. Also noch weitere 4 Tage voller Islanderlebnisse.
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